Heimaturlaub in Deutschland
vom 11. September bis 10. Dezember 2009

Prozession in Talina Bolivien

Liebe Leser(innen) meiner Internetseiten,
auch wenn ich meinen Heimaturlaub schon lange geplant und mich darauf gefreut hatte, so hielt mich doch die Pfarrei mit all dem Drumherum bis zum letzten Tage fest im Griffe. In Mojinete und Esmoraca wollten an die 100 Kinder und Jugendliche noch Erstkommunion feiern, bzw. gefirmt werden. Als „padrino“ der beiden Abitursklassen von Mojinete und Esmorca mußte ich natürlich auch noch offiziell nominiert sowie gefeiert werden. Und zu guter Letzt tauchte noch der Architekt auf, um Pläne und einen Kostenvoranschlag für die Renovierung der desolaten Pfarrkirche in Esmoraca zu erstellen. Das Ganze wie immer im Rahmen von einigen Versammlungen mit den Ortsauthoritäten sowie interessierten Gläubigen. Erst kurz vor der Abreise war „die Schlacht schließlich geschlagen“ und eine zwölfstündige Autofahrt führte mich von meiner entlegenen Pfarre Esmoraca, ganz im Süden Boliviens an der Grenze zu Argentinien gelegen, nach La Paz. Anfangs ging der Weg durch wilde Schluchten und Flußtäler, bis dann ab Uyuni die Straßen nach La Paz besser wurden.

Dort stieg ich am 10. September frühmorgens ins Flugzeug, was mich über Lima nach Caracas brachte. In der Hauptstadt der sozialistisch bolivarianischen Republik Venezuela wechselte ich in einen Airbus 340-600 der Lufthansa, der gut in Frankfurt landete. In Lima und Caracas hatte die peruanische Fluglinie TACA beim Landen hingegen zweimal durchstarten müssen.

Nach einem kurzen „Auftanken“ in Sasbachwalden, am Fuße des Schwarzwaldes, wo ich wie bei den letzten Heimaturlauben mein Hauptquartier aufgeschlagen habe, stand dann der erste Besuch bei Freunden an, und zwar bei den „Himmlischen“. In nochmals zwölf Stunden fuhren wir durch die Schweiz nach Assisi in Norditalien, wo mich der Hl. Franz erwartete. Schöne und besinnliche Tage durfte ich beim Pfarrpatron von Esmoraca und Mojinete verbringen. Wir besuchten in Assisi Santa Maria degli Angeli, welche die Portiuncula-Kapelle umschließt, San Damiano, die Basilika San Francesco, wo der Hl. Franz beigesetzt wurde, sowie seine geliebte Einsiedelei auf dem 800 m hohen Berge Subasio. Dort, an einer knorrigen Eiche, soll der Heilige auch den Vögeln von der Herrlichkeit des Schöpfers gepredigt haben. Unsere Pilgerfahrt auf den Spuren des Francesco schlossen wir in La Verna, wo er am Ende seines Lebens die Wundmale Christi erhalten hatte.

der Hl. Franz und ich

der Hl. Franz und ich

Natürlich durfte auch nicht ein Abstecher nach Rom zu den Gräbern der Apostel Petrus und Paulus fehlen. Dort war die Teilnahme an einer Generalaudienz mit Papst Benedikt XVI. geplant, die aber ins Wasser fiel, da der Hl. Stuhl Karten für die Papstaudienz in der Audienzhalle in Hülle und Fülle verteilt, ohne an deren Aufnahmekapazität zu denken; also ganz anders als bei Lufthansa. Doch entschädigte uns für die Enttäuschung ein Mittagessen im Tirolerstüble am selben Tisch, wo Josef Ratzinger als Kardinal oft gesessen hatte. Diesen Tipp hatte mir mein ehemaliger Nachbarpfarrer von Uyuni, der Padre Franz, gegeben. Franz studiert jetzt im dritten Jahr in Rom Kirchenrecht und war in der Hl. Stadt natürlich der Reiseführer. Versteht sich, daß wir im römischen Tirolerstüble gemeinsam speisten.

Im Tirolerstüble am Platz

Im Tirolerstüble am Platz

Wieder gut zurück in Sasbachwalden plane ich jetzt die Besuche bei vielen lieben „irdischen“ Freunden und freue mich natürlich auf ein Wiedersehen mit ihnen.

Heimaturlaube sind für uns Missionare immer auch „Arbeitsurlaube“, da wir ja unsere Wirkstätten nie vergessen dürfen. Nach der spaßigen Abschiedsbemerkung des Arztes in Mojinete, was zur Pfarrei Esmoraca gehört, bräuchte man zudem auch keine 3 Monate Urlaub. Meine Wochen in Deutschland stehen so auch unter den Worten, die der Hl. Franz damals in der verfallenen Kirche von St. Damian gehörte hatte: Franz, stelle mein verfallenes Haus wieder her! Und dieser Auftrag hat eben eine geistliche wie materielle Dimension.

in diesem schönen Haus wohne ich als Gast bei der Familie Zink während meines Heimaturlaubes

in diesem schönen Haus wohne ich als Gast bei der Familie Zink während meines Heimaturlaubes

Mit der geistlichen Dimension werde ich nach meiner Rückkehr nach Bolivien fortfahren, während meines Heimaturlaubes werbe ich für materielle Dimension, also folgende Projekte:

  1. In Esmoraca steht die Renovierung der in der Tat verfallenen Pfarrkirche an. Der Architekt Roony Gúzmann, welcher die Basilika von Tupiza sehr schön renovierte, hat mir für Esmoraca bereits Pläne sowie einen Kostenvoranschlag geschickt. Die Umsetzung dieses „Großprojektes“ wird allerdings dauern, doch freue ich mich über jeden „Baustein“ lieber Freunde.
  2. Dann soll im Hof hinterm Pfarrhaus, wo die Antennen unseres FM-Radios und des Fernsehkanales 11 stehen, einmal zwei Schlafsäle für Katecheten- und Jugendtreffs erstehen. Sanitäre Einrichtungen haben wir schon gebaut.
  3. Ebenfalls haben die Dorfgemeinschaften von Santo Domingo, Casa Grande und Bonete Palca um Hilfe bei der Instandsetzung ihrer Kapellen gebeten. Natürlich müssen sie auch selber mithelfen.
  4. und in der Pfarrei Talina haben die „residentes“ mit dem Bau einer Absteige für Pilger begonnen, die das sonst verlassene Dörflein zum Fest von Johannes des Täufers bevölkern. Die zur Verfügung gestandenen Mittel sind verbaut, man hofft jetzt darauf, daß der Padre Dietmar aus Deutschland ‘was mitbringt.
  5. etc., etc., etc.
    Soviel der Neuigkeiten, ich freue mich auf ein persönliches Wiedersehen mit dem einen oder anderen von Ihnen und verbleibe so „con saludos cordiales“

Ihr
P. Dietmar Krämer

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Ermoraca & Mojinete, gehören zur Diözese Potosí

Bischof Diözese Potosí

"Die Pfarreien “San Francisco de Asis” von Esmoraca und Mojinete, gehören zur Diözese Potosí in Bolivien, deren Bischof jetzt Monseñor Ricardo Centellas ist."

Missionsspenden

Neue Bankverbindung ab November 2016:
Missionsspenden: zugunsten einer vielseitigen und lebendigen Pfarrarbeit, sowie Instandsetzung bzw. Neubau verschiedener Kapellen. Missionsgesellschaft vom Heiligen Geist, Pax-Bank Köln Iban: DE29 3706 0193 0021 7330 32 BIC: GENODED1PAX Wichtig mit Vermerk für Padre Dietmar Krämer Bolivien. Sollte es mit der Spendenbescheinigung ‘mal nicht klappen, schickt Frau Bachfeld von der Missionsprokur, Tel.: 02133-869144 oder Email: bachfeld@spiritaner.de auf Anfrage dann die gewünschte Bescheinigung.