Fotos im Dezember 2010 Blatt 02
Lehrerin Lidia
lecker Kuchen
im Pfarrsaal Esmoraca
Mittagessen bei der Abi Feier
im Pfarrhof
Ministrantin mit kleinem Bruder
mit einem Abiturienten
nach dem Gottesdienst
zwei Firmlinge in Mojinete
Vor Weihnachten endet in Bolivien das Schuljahr und entsprechend finden überall auch die Abitursfeiern statt. Und solche brauchen in unseren Breiten eben einen Padrino, der den Abi-Ausflug sowie die Feier mitsponsert. Das Colegio von Mojinete hatte mich zum Padrino erkoren und so fuhr ich am vergangenen Montag zur Abi-Feier nach Mojinete. Unterwegs fanden wir einen meiner Abiturienten in einem trockenen Flußlaub schlafend vor, er hatte wohl beim Festle in Esmoraca zuviel gebechert. Nun, unsere "Wiederbelebungsversuche" waren von Erfolg gekrönt. Die Abi-Feier begann, Sozialismus hin, Sozialismus her, mit einem Dankgottesdienst, dem dann die Graduierung folgte. Meine fünf "Ahijados" hatte ich schön dekoriert. Jeder hatte eine lange Schärpe mit Birett bekommen. Zum Mittagessen gab es nach der Tradition supervollen Teller mit Mais, Kartoffeln und Ziegenfleisch. Was man nicht aufessen kann, nimmt man in einem Plastikbeutel mit. Speise auf dem Teller zu lassen, ist unschicklich. Das Mittagessen endet bei uns mit einer Suppe, scheint's argentinischer Brauch. Ja, und dann ging es nach Hause, da ich mich ja nicht betrinke ...
Derweil viele mit Beginn der Schulferien aus Esmoraca ausgeflogen sind, füllt sich das Pfarrhaus mit alt und jung, und es wird feste gearbeitet. Noel repariert heute zusammen mit zwei Jugendlichen den Lichtmotor. Max und Miki tünchen die Hauswand zum Hinterhof. Der Prof. Valerio zeichnet den Hl. Franz mit dem Lob auf die Mutter Erde auf Transparentpapier. Diese Szene wird dann an eine der Wände im Innenhof gemalt. Ja, und die Frau vom Valerio, die Profa. Wilma kocht zu Mittag. Das Söhnchen des Ehepaares, Fernando, sowie seine Schwester Andrea kümmern sich um die neunmonate alte Valeria. Ja, und der Padrecito sitzt am PC und verschickt per Email Weihnachtsgrüße. Diese werden im Digi-Mode in eine Mailbox nach Montreal gefunkt, von wo sie ins Internet gelangen. Nach dem Mittagessen zieht dann ein Teil der Mannschaft zum Baden zu einem nahegelegenen Bewässerungstank, an die 30 Grad im Schatten laden dazu ein, und am späten Nachmittag stehen noch einige Runden im Mini-Fußball an. Und mit Sonnenuntergang beginnt die Abendmesse: ein Tag im Pfarrhaus von Esmoraca. Das Wetterphänomen "El Niño" verursacht zur Zeit schwere Regenfälle und Überschwemmungen in Teilen von Kolumbien und Venezuela, derweil es bei uns auf dem bolivianischen Hochland sommerlich heiß geworden ist. Obwohl mein Arbeitszimmer am Nachmittag im Schatten liegt, zeigt das Thermometer jetzt um 14:00 Uhr 28 Grad an, und das auf 3.520 m Höhe. Ebenfalls sind die Bedingungen für Amateurfunk sehr schlecht geworden. Das beeinträchtigt meine Kommunikationsfähigkeit. Esmoraca, ein Kuhdorf, hat ja keinen direkten Internetzugang. So setze ich Emails via Amateurfunk ab.
Seit Monaten gibt es in Tupiza, dreieinhalb Stunden Autofahrt von Esmoraca entfernt, nur noch sehr eingeschränkt Zement zu kaufen. Wer jetzt ein paar Tage vor Weihnachten bestellt, kann im April den Zement abholen. Das erschwert natürlich Bauvorhaben.
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