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Dietmar Krämer, Padre in Llica Bolivien Nachrichten von Padre Dietmar Krämer
in Llica Bolivien


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Bolivien droht im Chaos zu versinken

13.06.2005

Liebe Dreifaltigkeitsgemeinde!
Gerne komme ich wieder der Einladung nach und schreibe ihnen vom inzwischen winterlich kalten Andenhochland Boliviens ein paar Zeilen für ihr Sommer-Gemeinde-Magazin.

Leider gibt es derzeit aus unseren Höhen nicht viel Gutes zu berichten. Bolivien droht im Chaos zu versinken. Seit Wochen legen Streiks mit den "traditionellen" Blockaden der Hauptverkehrsadern das Land lahm. Einen weiteren Höhepunkt erreichten die sozialen Unruhen nun mit dem zum 2. Male eingereichten Rücktritt des eigentlich dialogbereiten und -fähigen Präsidenten Carlos Mesa Quisberth, den der Kongress diesmal wohl annehmen wird. Mesa sieht Bolivien am Rande eines Bürgerkrieges. Bedenklich ist auch, dass von Kreisen der Protestbewegung eine Vermittlung der Kirche inzwischen abgelehnt wird.

Den einzigen Ausweg sehe ich in vorgezogenen Neuwahlen. Sollte der Präsident des Senates neuer Präsident Boliviens werden, was ihm verfassungsgemäß zusteht, könnten sich die Vorhersagen des scheidenden Präsidenten bewahrheiten. Von einer Wandlung der sozialen Unruhen in bürgerkriegsähnliche Zustände möge uns der Lb. Gott aber behüten. Wie immer sind die wirklich Leidtragenden der Unruhen die Armen.

Um was wird so heftig gestritten? Zum einen steht eine neue Verfassung an, die die Urbevölkerung, die Indios also, mehr ins moderne Staatswesen integrieren soll. Diese erhitzt derzeit allerdings noch nicht so sehr die Gemüter. Stein des Anstoßes ist die Frage, was machen wir mit den neuentdeckten reichen Erdgas- und Erdölvorkommen Boliviens. Die Protestbewegung fordert eine Verstaatlichung dieses Industriezweiges, auch wenn internationale Verträge solch eine nur nach Zahlung hoher Vertragsstrafen zulassen. Das beeindruckt zwar die moderate Regierung, weniger aber die durchweg radikalen Anführer der Aufstände, bzw. die von ihnen manipulierte einfache Landbevölkerung. Zum Ganzen kommt noch hinzu, dass es unter den Departamentos starke Autonomiebestrebungen gibt. Das reichere Santa Cruz im Tiefland Boliviens hat z. B. nicht viel mit der "unruhigen" Indiobevölkerung des Hochlandes am Hut.

Neuwahlen führen mit großer Wahrscheinlichkeit zu einer Regierung unter der Führung der MAS, die Partei auf dem Weg zum Sozialismus. Da sie von ihren Ursprüngen her die Vertretung der Kokabauern ist, mit Beziehungen zum Kokainhandel, wird sie von den USA mit großem Misstrauen gesehen und Bolivien vermutlich Entwicklungshilfe gestrichen werden. Zudem pflegt ihr Anführer, der Evo Morales, freundschaftliche Beziehungen zum venezolanischen Präsidenten Chavez, der als "Unruhestifter" in der Region gilt und wiederum ein Freund von Fidel Castro ist.

In Llica spüren wir vom ganzen Chaos natürlich nicht allzu viel. Die Lehrer sind vor Wochen ins größere Uyuni gezogen, wo sie Landstraßen, Bahnlinien und Tankstellen blockieren. Die Vorbereitungstreffen von Jugendlichen für Erstkommunion und Firmung mussten ausgesetzt werden, da viele Jugendliche die Streikwochen zu Ferien nutzen und in ihre Dörfer fahren. Dann gibt es eben kein Gas zum Kochen mehr, bzw. die Lebensmittel werden spürbar teurer. Ja, und seit Wochen habe ich auch keine Post mehr erhalten.
Dank Amateurfunk und dem dadurch möglichen Emailen bin ich aber nicht ganz von der Außenwelt abgeschnitten. Allerdings sind die derzeitigen Funkbedingungen mehr als dürftig; daran tragen die "Linken" aber keine Schuld.

Trotz chaotischer Zustände findet in Llica das jährliche Sportturnier der Provinz statt, woran sich nach alter Tradition die Pfarrei als Bayern Munich beteiligt. Wie viele Vereine leiden auch wir darunter, dass unsere Sportler in großer Zahl an der Streikfront stehen. Noch stehe ich mit meinen 50 Jahren im Tor der Erstligamannschaft, was zeigt, so "Spötter", dass das Niveau unserer "Bundesliga" eben nicht allzu hoch ist.

Auch wenn es noch viel zu berichten gäbe, möchte ich zum Schluss kommen. Andere möchten ja auch noch zu Wort kommen.

Das Schlusswort soll ein Wort des Dankes sein. Allen lieben Freunden in Dreifaltigkeit, die meine Pfarrarbeit in Llica auf vielfältige Weise unterstützen, möchte ich an dieser Stelle wiederum ein HERZLICHES VERGELT'S GOTT sagen.

Und ihnen allen wünsche ich eine erholsame Ferienzeit, sei es, dass es sie in die Ferne zieht (Bolivien als Reiseziel empfehle ich derzeit allerdings nichts), bzw. sie sich zuhause erholen wollen.

Mit herzlichen Grüßen und in Dankbarkeit
Ihr ehemaliger Dreifaltigkeitskaplan
Dietmar Krämer.
Für Missionsspenden zugunsten einer vielseitigen und lebendigen Pfarrarbeit:
Missionsprokur Knechtsteden, Postbank Köln, BLZ 370 100 50, Kto.-Nr. 464 500, mit Vermerk: für P. Dietmar, Bolivien. Sollte es mit der Spendenbescheinigung auf Anhieb nicht klappen, schickt Frau Bachfeld, die neue Kraft in der Missionsprokur, Tel.: 02133-869144 oder
Email: n.bachfeld@spiritaner.de auf Anfrage dann die gewünschte Bescheinigung.
Post Adresse: Padre Dietmar Krämer, Casilla 3, Uyuni- Bolivia


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Direcciones:

P. Dietmar Krämer, Casilla 194, Tupiza, Bolivien


Weltkirche: www.padre-dietmar-kraemer.de/ und www.llica-bolivien.de/

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