Herzlich willkommen bei der
kath. Pfarrei Llica
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Himmelfahrt
kath. Pfarrei Tahua "San Juan Bautista" Johannes
der Täufer
Llica/Tahua - Provincia Daniel Campos - Potosí -
Bolivia
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Nachrichten von
Padre Dietmar Krämer
in Llica Bolivien
E-Mail Adressen:
DIETKRAEMER@YAHOO.DE
CP4PG@WINLINK.ORG
http://www.padre-dietmar-kraemer.de/
http://www.llica-bolivien.de/ |
Wichtig:
Senden Sie längere Mails über
DIETKRAEMER@YAHOO.DE Adresse da die
Funkmailbox nur kurze Mitteilungen via
Kurzwelle senden kann. CP4PG@winlink.org wird
in den USA, vom Internet via Amateurdatenfunk
nach Bolivien weitergeleitet.
Um SPAM zu vermeiden, verlangt das
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keine Mail an meine Funkadresse
weitergeleitet. |
Bolivien
droht im Chaos zu versinken
13.06.2005
Liebe
Dreifaltigkeitsgemeinde!
Gerne komme ich wieder der Einladung nach und
schreibe ihnen vom inzwischen winterlich kalten
Andenhochland Boliviens ein paar Zeilen für ihr
Sommer-Gemeinde-Magazin.
Leider gibt es derzeit aus unseren Höhen nicht viel
Gutes zu berichten. Bolivien droht im Chaos zu
versinken. Seit Wochen legen Streiks mit den
"traditionellen" Blockaden der
Hauptverkehrsadern das Land lahm. Einen weiteren
Höhepunkt erreichten die sozialen Unruhen nun mit
dem zum 2. Male eingereichten Rücktritt des
eigentlich dialogbereiten und -fähigen Präsidenten
Carlos Mesa Quisberth, den der Kongress diesmal wohl
annehmen wird. Mesa sieht Bolivien am Rande eines
Bürgerkrieges. Bedenklich ist auch, dass von Kreisen
der Protestbewegung eine Vermittlung der Kirche
inzwischen abgelehnt wird.
Den einzigen Ausweg sehe ich in vorgezogenen
Neuwahlen. Sollte der Präsident des Senates neuer
Präsident Boliviens werden, was ihm
verfassungsgemäß zusteht, könnten sich die
Vorhersagen des scheidenden Präsidenten
bewahrheiten. Von einer Wandlung der sozialen Unruhen
in bürgerkriegsähnliche Zustände möge uns der Lb.
Gott aber behüten. Wie immer sind die wirklich
Leidtragenden der Unruhen die Armen.
Um was wird so heftig gestritten? Zum einen steht
eine neue Verfassung an, die die Urbevölkerung, die
Indios also, mehr ins moderne Staatswesen integrieren
soll. Diese erhitzt derzeit allerdings noch nicht so
sehr die Gemüter. Stein des Anstoßes ist die Frage,
was machen wir mit den neuentdeckten reichen Erdgas-
und Erdölvorkommen Boliviens. Die Protestbewegung
fordert eine Verstaatlichung dieses Industriezweiges,
auch wenn internationale Verträge solch eine nur
nach Zahlung hoher Vertragsstrafen zulassen. Das
beeindruckt zwar die moderate Regierung, weniger aber
die durchweg radikalen Anführer der Aufstände, bzw.
die von ihnen manipulierte einfache Landbevölkerung.
Zum Ganzen kommt noch hinzu, dass es unter den
Departamentos starke Autonomiebestrebungen gibt. Das
reichere Santa Cruz im Tiefland Boliviens hat z. B.
nicht viel mit der "unruhigen"
Indiobevölkerung des Hochlandes am Hut.
Neuwahlen führen mit großer Wahrscheinlichkeit zu
einer Regierung unter der Führung der MAS, die
Partei auf dem Weg zum Sozialismus. Da sie von ihren
Ursprüngen her die Vertretung der Kokabauern ist,
mit Beziehungen zum Kokainhandel, wird sie von den
USA mit großem Misstrauen gesehen und Bolivien
vermutlich Entwicklungshilfe gestrichen werden. Zudem
pflegt ihr Anführer, der Evo Morales,
freundschaftliche Beziehungen zum venezolanischen
Präsidenten Chavez, der als
"Unruhestifter" in der Region gilt und
wiederum ein Freund von Fidel Castro ist.
In Llica spüren wir vom ganzen Chaos natürlich
nicht allzu viel. Die Lehrer sind vor Wochen ins
größere Uyuni gezogen, wo sie Landstraßen,
Bahnlinien und Tankstellen blockieren. Die
Vorbereitungstreffen von Jugendlichen für
Erstkommunion und Firmung mussten ausgesetzt werden,
da viele Jugendliche die Streikwochen zu Ferien
nutzen und in ihre Dörfer fahren. Dann gibt es eben
kein Gas zum Kochen mehr, bzw. die Lebensmittel
werden spürbar teurer. Ja, und seit Wochen habe ich
auch keine Post mehr erhalten.
Dank Amateurfunk und dem dadurch möglichen Emailen
bin ich aber nicht ganz von der Außenwelt
abgeschnitten. Allerdings sind die derzeitigen
Funkbedingungen mehr als dürftig; daran tragen die
"Linken" aber keine Schuld.
Trotz chaotischer Zustände findet in Llica das
jährliche Sportturnier der Provinz statt, woran sich
nach alter Tradition die Pfarrei als Bayern Munich
beteiligt. Wie viele Vereine leiden auch wir
darunter, dass unsere Sportler in großer Zahl an der
Streikfront stehen. Noch stehe ich mit meinen 50
Jahren im Tor der Erstligamannschaft, was zeigt, so
"Spötter", dass das Niveau unserer
"Bundesliga" eben nicht allzu hoch ist.
Auch wenn es noch viel zu berichten gäbe, möchte
ich zum Schluss kommen. Andere möchten ja auch noch
zu Wort kommen.
Das Schlusswort soll ein Wort des Dankes sein. Allen
lieben Freunden in Dreifaltigkeit, die meine
Pfarrarbeit in Llica auf vielfältige Weise
unterstützen, möchte ich an dieser Stelle wiederum
ein HERZLICHES VERGELT'S GOTT sagen.
Und ihnen allen wünsche ich eine erholsame
Ferienzeit, sei es, dass es sie in die Ferne zieht
(Bolivien als Reiseziel empfehle ich derzeit
allerdings nichts), bzw. sie sich zuhause erholen
wollen.
Mit herzlichen Grüßen und in Dankbarkeit
Ihr ehemaliger Dreifaltigkeitskaplan
Dietmar Krämer.
Für Missionsspenden zugunsten einer vielseitigen und
lebendigen Pfarrarbeit:
Missionsprokur Knechtsteden, Postbank Köln, BLZ 370
100 50, Kto.-Nr. 464 500, mit Vermerk: für P.
Dietmar, Bolivien. Sollte es mit der
Spendenbescheinigung auf Anhieb nicht klappen,
schickt Frau Bachfeld, die neue Kraft in der
Missionsprokur, Tel.: 02133-869144 oder
Email: n.bachfeld@spiritaner.de auf Anfrage dann die
gewünschte Bescheinigung.
Post Adresse: Padre Dietmar Krämer, Casilla 3,
Uyuni- Bolivia
zu
meinen neuen Seiten
Direcciones:
P. Dietmar Krämer,
Casilla 194, Tupiza, Bolivien